Die Welt der Feldbahnen
Was ist eigentlich eine Feldbahn?
Eine Feldbahn ist spezielle Art von Eisenbahn, die sich von der "großen" Normalspureisenbahn jedoch in mehreren Punkten erheblich unterscheidet. Die Feldbahn ist erheblich kleiner und leichter, daher aber auch erheblich kostengünstiger in der Unterhaltung. Die verbreitetesten Spurweiten betragen nur 500mm bis 900mm im Vergleich zu 1430mm der Normalspur. Aufgrund der geringen Ausmaße haben diese Bahnen wesentlich kleinere Kurvenradien und der Aufbau ist wesentlich leichter. Vielfach konnten diese Bahnen sogar ohne aufwendige Maschinen im Gelände von Hand auf-und abgegebaut werden.
Die Blütezeit erlebten die Feldbahnen in der 1. Hälfte des 20.Jahrhunderts. Überall, wo es galt Massengüter auf kurzem Wege schnell zu bewegen, war die Feldbahn die ideale Lösung.
Die Einsatzgebiete lagen vorwiegend in der Industrie in Fabriken zum innerbetrieblichen Transport, in Ziegeleien, in Sandgruben, in Torfwerken, im Bergbau. Der Name "Feldbahn" stammt im ursprünglichen Sinne jedoch aus dem Bereich der Landwirtschaft, wo die sogenannten Landwirtschaftbahnen die Ernte von den Feldern zu den Höfen brachten. Aber auch im militärischen Bereich kamen die Feldbahnen besonders im 1. Weltkrieg 1914-1918 zur Versorgung für Truppen und Materialtransport "im Felde" zum Einsatz.
Ab ca. 1930 erwuchs den Feldbahnen eine große Konkurrenz in der Form der Lastkraftwagen. Diese waren zunehmend flexibel einsetzbar und brauchten keinen festen Schienenweg. Straßen wurden vom Staat bezahlt, während die Schienenwege von den Betrieben selbst finanziert werden mußten.
Einen kurzen Aufschwung erlebten die Feldbahnen nochmals nach Kriegsende als "Trümmerbahnen" zur Beseitigung der Kriegsschäden in den Großstädten. Heute gibt es Feldbahnen in Betrieb nur noch in wenigen Spezialbereichen wie z.B. in Torfwerken oder als Transportbahn zu den Halligen in der Nordsee.
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